Bonner Post: Briefbeförderung wird zum Sorgenkind

Für die Bonner Post verliert die Briefbeförderung immer weiter an Bedeututung. Jeder elfte Deutsche hat privat im letzten Jahr keinen einzigen Brief verschickt. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Forsa im Auftrag der Post.

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Die meisten, nämlich 43 Prozent sagten, sie hätten bis zu fünf Briefe geschrieben und verschickt - meist zu Geburtstagen, zu Weihnachten, aber auch Anträge bei Behörden oder Vertragskündigungen. Vielschreiber gab es zuletzt offenbar kaum noch: Gerade mal drei Prozent der Befragten gaben an, im letzten Jahr mehr als 50 Briefe verschickt zu haben.

Briefe dürfen länger unterwegs sein

Hintergrund der Umfrage ist die Reform des Postgesetztes, die im Sommer beschlossen wurde. Danach kann sich der Bonner Postkonzern künftig mehr Zeit bei der Briefzustellung lassen. Bislang mussten 80 Prozent der Briefe schon am nächsten Werktag beim Empfänger sein. Künftig müssen 95 Prozent der Briefe erst am dritten Werktage nach Einwurd ankommen. Auch dazu hat Forsa die Menschen befragt. Demnach gaben über 40 Prozent an, dass sie eine Zustellung am dritten Werktag nach Einwurf für "akzeptabel" halten. Etwa gleich viele hätten die Briefe aber doch gerne schon am zweiten Werktag hätten.

Höhere Kosten lassen das Briefporto steigen

Die Briefmenge bei der Post schrumpft seit den 90ern. Das Briefgeschäft ist für das Bonner Unternehmen inzwischen eher zum Sorgenkind geworden. Die Kosten pro eingeworfenen Brief sind gestiegen.Deshalb wird das Briefporta zum 1, Januar wohl wieder angehoben. Wie hoch es dann sein wird, ist noch nicht entschieden. das darf die Post nicht selber entscheiden. Die Bonner Bundesnetzagentur muss das Porto genehmigen.


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